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Freitag, 6. März 2009

Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Internet-Abzocker wegen schweren Betruges

Auf diversen Abzockseiten, welche wohl allesamt den selben Verantwortlichen zuzurechnen sind, waren urplötzlich keine Anmeldungen mehr möglich.

Es handelt sich hierbei um die Seiten der RS Web Services GmbH & Co. KG, bzw. der Nachfolge"firma"(richtiger wäre wohl Nachfolgebriefkasten) Global Online Holding Inc.:
www.casting.ag
www.das-quiz.tv
www.movie-Scout.net
www.netarena.tv
www.traumbedeutung.com
www.verkehrsprofi.com
www.webtunr.com
www.z4-gewinner.de
www.1000Gratisproben.com
und auch www.antivirus-security.net
, wir berichteten.

Während man noch jüngst versuchte, mit nahezu allen Mitteln Verbraucher zur Anmeldung auf den Seiten zu bewegen, dann mit wilden Drohungen die Reingefallenden einzuschüchtern und ungerechtfertigte Forderungen einzufordern, möchte man seine "hochwertigen" Dienstleistungen auf einmal nicht mehr anbieten?

Dieses dürfte vermutlich damit zu tun haben, dass mitlerweile die Staatsanwaltschaft aktiv geworden ist und Anklage wegen schweren Betruges gegen die Verantwortlichen erhoben hat, wie das Westfalen-Blatt berichtet:
Die Staatsanwaltschaft Detmold hat deshalb Anklage gegen eine Kauffrau (43) aus Bad Salzuflen (Kreis Lippe) erhoben.

Staatsanwalt Christopher Imig sagte, gegen die Frau seien seit Juni 2007 mehr als 500 Strafanzeigen bei der Staatsanwaltschaft Detmold eingegangen.

(...)
Staatsanwalt Christopher Imig sagte, gegen die Frau seien seit Juni 2007 mehr als 500 Strafanzeigen bei der Staatsanwaltschaft Detmold eingegangen.
(...)
Der Frau wird gewerbsmäßiger schwerer Betrug vorgeworfen.

Auf den Internetseiten movie-tester.com, webtunr.com, movie-scout.net und auf weiteren Seiten sollen Verbraucher in sogenannte Internet-Abo-Fallen gelockt worden sein. Die Seiten, die in einigen Fälle von Rumänien aus betrieben werden, vermitteln den Eindruck, man bekomme kostenlos eine topaktuelle DVD zugeschickt, wenn man diese im Gegenzug bewerte.

Tatsächlich findet sich aber im Kleingedruckten, das sich farblich kaum vom Hintergrund abhebt und erst durch Verschieben des Bildschirminhalts sichtbar wird, der Hinweis, dass man ein Jahresabo abschließt, das 19,95 Euro im Monat kostet.

Nach den Ermittlungen von Kripo und Staatsanwaltschaft sind Besucher der Internetseiten, die dort ihre persönlichen Daten eingegeben hatten, massiv zum Bezahlen gedrängt worden - sogar dann, wenn sie ihr Rücktrittsrecht genutzt hatten. Die beschuldigte Frau soll zunächst drei Briefe (Rechnung, Mahnung und letzte Zahlungsaufforderung) verschickt haben. Anschließend wurden Inkassodienste wie Collector und I.D.S. (beide mit Sitz in Herford) eingeschaltet.

Falls der Angeschiebene noch immer nicht zahlte, folgte der Brief einer Anwaltskanzlei aus Hiddenhausen (Kreis Herford), in dem es hieß, man sei nun »mit der Geduld am Ende«. Dadurch sollen sich zahlreiche Internetnutzer so eingeschüchtert gefühlt haben, dass sie schließlich den Rechnungsbetrag überwiesen.

Wer dem Druck standhielt und nicht zahlte, hatte Glück: Bis heute soll nicht ein einziger Internetnutzer verklagt worden sein. Staatsanwalt Imig ist überzeugt, dass der Betrug geplant war und von Anfang an keine Gegenleistung erbracht werden sollte.

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